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Haustiere fördern die Gesundheit

Ob Hunde, Katzen oder Meerschweinchen, sie alle fördern unserer Gesundheit auf vielfältige Weise. Die Zeit, die wir im Kontakt mit unseren Haustieren sind, ist gut für unsere Seele und stärkt unseren Körper.

Früher hatten Haustiere vor allem einen praktischen Nutzwert: Sie halfen bei der Jagd, bewachten die Viehherde sowie das Haus und fingen Ratten und Mäuse.

 

Heute sind unsere Haustiere Familienmitglieder. Sie begrüssen uns mit ungeteilter Freude, wenn wir nach Hause kommen und schnurren, bellen oder quicken, wenn sie Emotionen vermitteln möchten. Auch wenn unsere Vierbeiner uns manchmal auf Trab halten, ist das für uns Zweibeiner ein wahrer Glücksfall, denn die Tiere wirken sich positiv auf unsere physische und psychische Gesundheit aus. Was jeder Tierliebhaber vorbehaltslos unterschreiben würde, bestätigen unter anderem auch die Studienergebnisse der American Heart Association (AHA) im medizinischen Fachjournal «Circulation». Haustiere sorgen für:

 

  • weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • besseres körperliches und psychisches Wohlbefinden
  • geringeres Asthma– und Allergierisiko

Haustiere sorgen für Fitness

Bewegungsmangel ist einer der grössten Krankheitsfaktoren der modernen Gesellschaft. Daher liegt es auf der Hand, dass die täglichen Spaziergänge mit dem Hund für mehr Bewegung sorgen und damit einen aktiven Gesundheitsbeitrag leisten.

 

Die regelmässige Bewegung hilft im Kampf gegen chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Bronchitis oder Diabetes. Der Eine oder Andere lacht, wenn ich erzähle, dass meine Meerschweinchen rund einen Drittel zu meinem täglichen Schrittziel beitragen.

 

Selbstverständlich gehe ich mit den Meerschweinchen weder spazieren noch joggen. Doch sie sorgen dafür, dass ich abends nochmals zu Fuss oder mit dem Velo das Haus verlasse, um ihnen frische Wiese zu pflücken oder im Wald einen abgebrochenen Buchen- oder Fichtenast zu suchen. Dass ich verdutze Blicke ernte, wenn ich mit Plastiksack, Schnur und Schere bewaffnet über die Wiese oder durch den Wald stampfe, ist ein gänzlich anderes Thema.

Haustiere tun der Seele gut

Tiere animieren ihre Halter zum Lachen und sorgen für gute Laune. Die überschwängliche Begrüssung bei der Heimkehr oder der herzerweichende Blick beim Leckerli-Erbetteln, all dies aktiviert letztlich das Belohnungszentrum unseres Gehirns.

 

Wenn meine Meerschweinchen vor Freude ausgelassene Luftsprünge machen (das nennt sich «popcornen», da es an das Springen der Maiskörner erinnert, wenn sie zu Popcorn geröstet werden), dann ist in diesem Moment auch meine Welt in Ordnung.

 

Ähnliche Momente könnte wohl jeder Tierhalter beschreiben. Unsere Haustiere sorgen dafür, dass wir auf den Moment fokussiert sind und den Alltagsstress für eine Weile hinter uns lassen. In der Gegenwart eines ruhig schlafenden Tieres haben Hektik und Umtriebigkeit keinen Platz. Dadurch sind wir langfristig zufriedener und ausgeglichener. Dies ist einer der Gründe, warum Tiere auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden.

 

Autistische Kinder erleben, wie ein Lebewesen unbefangen auf sie zugeht und ihre Zuwendung geniesst. In der Geriatrie oder in Altersheimen verleihen Haustiere Struktur, sie sorgen für Gesprächsstoff und bringen Leben und Fröhlichkeit in einen oft eintönigen Alltag.

Kinder und Tierallergien

Klar, Tierhaare können Allergien auslösen. Dabei reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Stofffe. Symptome können sein: juckenden Augen, laufende Nase, Hautausschläge, Hustenanfälle bis hin zur Atemnot. Je stärker ein Kind an solchen allergischen Beschwerden leidet, umso wahrscheinlicher entwickelt es auch Asthma.

 

Doch grundsätzlich erhöhen Haustiere das Erkrankungsrisiko nicht. Im Gegenteil: Im besten Fall helfen sie dabei, das Allergierisiko bei Kindern zu senken. Auch hier gilt: Kinder von Tieren fernhalten, ist kontraproduktiv für das Immunsystem (vgl. Blogartikel Kinder in den Dreck). Oftmals sind Jugendliche, die als Kinder mit Haustieren Kontakt hatten, weniger allergieanfällig und haben ein stärkeres Immunsystem.

Welches Haustier passt zu mir?

Trotz all den gesundheitsfördernden Effekten für den Halter haben die Tiere eigene Bedürfnisse und brauchen viel Zuwendung und Platz für eine artgerechte Haltung. Was viele vergessen: Haustiere kosten, und die Tierarztkosten sind zwar günstiger als der Humanmediziner, summieren sich aber auch bei Kleintieren.

 

Hier eine Checkliste zur Anschaffung eines Haustieres:

 

  • Möchte ich ein Tier, das ausschliesslich im Haus lebt ist oder eines, das sich im Garten aufhält?
  • Wie sieht die artgerechte Haltung aus? (Informationen und die Anforderungen an die artgerechten Heimtierhaltung liefert der Tierschutz)
  • Wie viel Zeit kann und will ich dem Tier widmen?
  • Wie hoch werden die Kosten für Futter und Tierarzt sein?
  • Braucht es für die Tierhaltung eine Erlaubnis vom Vermieter (Hund, Katze)?
  • Wer versorgt das Tier, wenn ich in den Ferien bin?
  • Wer kümmert sich um das Tier bei Krankheit?
  • Gibt es in der Familie eine Allergie gegen Tierhaare?
  • Braucht es eine bestimmte Ausstattung, um das Tier zu halten und was kostet diese?
  • Wie viel Bewegung braucht das Tier?
  • Wie steht es mit meiner Fitness, um diese Bedürfnisse zu befriedigen?
  • Wie lange ist die durchschnittliche Lebenserwartung des Tieres? Bin ich bereit, mich so lange zu binden?
  • Suche ich bei einem Tier hohe emotionale Zuwendung?
  • Wie viel Platz habe ich für ein Tier?
  • Und zuletzt: Welches Tier passt zu meinem Charakter und meinen Lebenszielen (ein Marathonläufer sollte sich weniger einen gemütlichen Berner Sennenhund anschaffen, als eine lauffreudige Hunderasse)?

 

Es heisst, es gibt Hundetypen oder Katzentypen. Für mich steht fest: Ich bin weder noch. Ich bin heillos «meerifiziert» und würde meine fünf Meerschweinchen um keinen Preis hergeben.

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